Geschichte einer SMM
Gepostet von rrwenda am Jun 14, 2012 in Blog, Featured | 2 Kommentare
Bild: Gerd Altmann, Pixelio.de
Endlich ist es soweit!
Petra L. aus Dortmund besteht die letzte Prüfung und darf sich nun
Social Media Managerin
nennen. (Sofern es das Wort “Managerin” überhaupt gibt) Was war das nur
für ein Stress die vergangenen Wochen über. Aber nun egal, die Welt ist
voller Probleme und mit dem Geschick, die sozialen Medien beherrschen
zu können, würde sie schon einige davon lösen können. Und lange braucht
sie nicht zu warten.
WIW, ein mittelständisches Unternehmen in Dortmund, das Software für
Handwerksbetriebe herstellt, ist auf Petra aufmerksam geworden. Petra
ist zunächst sehr erstaunt wie schnell ihr
Selfmarketing gegriffen hat, doch dann entsinnt sie sich an ihren Mentor aus dem Lehrgang. Was hatte sie nur für ein Glück bei
Herrn W. aus D. zu lernen. Denn durch optimale Planung und anschließender Umsetzung sind Petras Profile in den
Social Networks sehr schnell bekannt geworden. Und da war doch noch was mit einer Vision?! …
Nun aber wird es ernst. Der Chef von WIW,
Herr R. von und zu W.,
möchte überzeugt werden, dass er an die Richtige gekommen ist. Und
Petra ist völlig entspannt. Denn durch ihre jetzigen Kenntnisse würde es
wohl nichts mehr geben können was sie in Aufruhr versetzen könnte, oder
doch?
Herr R. von und zu W. berichtet Petra von dem Dilemma in dem er bzw.
sein Unternehmen steckt. Völliges Chaos an jedem Ende. Jeder seiner
Mitarbeiter ist irgendwie auf Twitter, Facebook oder anderen komisch
lautenden Dingen unterwegs. Und da ist auch noch
Frau Ursel,
die ständig nach einem Plan verlangt, weil sie als Personalchefin
keinen Überblick mehr hat über Bewerbungen und Anfragen, die
größtenteils über irgendwelche B2B Plattformen bekommt, was immer das
auch sein mag. Außerdem wird sie von einigen Mitarbeitern in letzter
Zeit immer hämisch von der Seite belächelt, doch wüsste sie nicht was
das soll?!
Petra bekommt beim
ZUHÖREN leuchtende Augen. Schon
bei den Schilderungen von Herrn R. von und zu W. gingen ihr rasend
schnell Ideen durch den Kopf, und als es gerade aus ihr herausbrechen
wollte, was für tolle Ideen sie schon hat, bewahrte sie einen Moment
lang Contenance. Das Bild ihres Mentors kam ihr in den Sinn. Sie sah ihn
genau vor sich wie er immer sagte:
“Erst die Kommunikationsstrategie und dann entscheiden was zu tun ist!”
Und so überzeugt sie schließlich auch Herrn R. von und zu W. zunächst
mal eine Bestandsaufnahme zu tätigen und in Ruhe über die
Unternehmensvision, deren Werte und Leitsätze sowie die innere und
äußere Kommunikation nachzudenken. Dieser Prozess dauerte zwar satte
zwei Monate, da Herr R. von und zu W. noch nie über solche Dinge
nachgedacht hatte, doch nun war es soweit. Die
Kommunikationsstrategie steht. Die
Ziele sind definiert und
die kurzfristigen sowie langfristigen Maßnahmen festgelegt. Jetzt gehts an Eingemachte.
Petra bekommt freie Hand, denn Herr R. von und zu W. ist zu sehr
damit beschäftigt Frau Ursel zu beruhigen, die immer noch nicht weiß
warum über sie gelästert wird. Was ein Schmarrn!
Petra ist völlig konzentriert. Sie durchsucht nochmal ihre Unterlagen
zu den passenden Tools, die es ihr erlauben erstmal im weltweiten Netz
nachzuschauen und zu
HÖREN was so über das Unternehmen berichtet wird. Sie setzt dabei auf folgende Werkzeuge:
Tools fürs ZUHÖREN
Google – als mächtigste “Waffe” um überhaupt mal irgendwo anzufangen und sich einen ersten Überblick zu verschaffen
Twazzup – Informationen zu Influencer (Beeinflusser), Stimmungen und Nachrichten zu einem bestimmten Thema
Social Mention – Klassifizierungen (Sentimentanalysen) zu gesuchten Begriffen im sozialen Netz
Google Alerts – Tägliche Auszüge per EMail über den Suchbegriff des Unternehmens selbst
Twilert – Dieselbe Herangehensweise wie bei Google Alerts nur auf das soziale Netz Twitter bezogen
Nach einem weiteren Monat des
ZUHÖRENS ist es an der Zeit Herrn R. von und zu W. zum
SPRECHEN
zu bewegen. Es stellt sich heraus, dass die Kunden ziemlich perplex
sind über die Informationen nach Außen, die das Unternehmen an sich
verbreitet bzw. über die Profile der einzelnen Mitarbeiter. Da ist auf
Facebook von Intrigen die Rede, auf Twitter befinden sich sogenannte
Fakeprofile, die das Unternehmen auf lustige Art und Weise nachahmen und
es verunglimpfen. In Handwerksforen rät man untereinander ganz gezielt
davon ab, WIW als Partner zu beauftragen und einige bekannte Blogger mit
Bezug zur Handwerkskammer schreiben ihren Ärger über die mangelnde
Reaktionszeit von Anfragen über die sozialen Profile des Unternehmens
WIW.
Herr R. von und zu W. ist nun etwas wackelig auf seinen Beinen und
befindet sich kurz vor einem Kniefall vor Petra L. um dieses Chaos
endlich enden zu lassen.
Ob Petra L. aus Dortmund alles wieder gerade biegen kann?
Vielleicht gehts morgen schon wieder weiter und wir erfahren ob Herr R.
von und zu W. Petra weiter schalten und walten lässt oder ob sich doch
noch Frau Ursel irgendwie ins Geschehen einmischt :)
Hier gehts lang ->
Geschichte Teil 2
Petra L. aus D. hat es fast geschafft! Eine ganze
Menge Arbeit liegt nun hinter ihr. Nahezu 3 Monate sind vergangen um
Fake Profile und Verunglimpfungen aus dem Netz nehmen zu lassen oder
diese jedenfalls anständig zu kommentieren und zu bewerten.
Sentimentanalyse nennt man das im Fachjargon. Denn in den
unterschiedlichsten Bereichen in Bezug zum
Unternehmen WIW von Herrn R. von und zu W. wurden eher schlechte Nachrichten als gute verteilt. Doch nun wurden die geplanten Maßnahmen, die aus der
Kommunikationsstrategie
abgeleitet sind, in die Tat umgesetzt und endlich sollte Frau Ursel,
die Personalcheffin, wissen was über sie erzählt worden ist. Aber eins
nach dem anderen :)
Petra L. hat sich heute Morgen mit Herrn R. von und zu W. zum
Mittagessen verabredet, in einem ruhigen Restaurant um die Ecke, denn
Frau Ursel
sollte nicht unnötigerweise beunruhigt werden. In der Tat könnten die
Nachrichten über Frau Ursel das Fass zum überlaufen bringen oder
zumindest für gehörigen Sprengstoff sorgen. Doch erzählte Petra zunächst
ihrem Chef was für Maßnahmen sie ergriffen hat um endlich eine
geeignete Basis für das Unternehmen im Social Web zu schaffen. Natürlich
konnte Herr R. von und zu W. nicht wirklich etwas mit den Begriffen
anfangen, die Petra ihm um die Ohren gehauen hat, aber das brauchte er
auch nicht, weil Petra ihm immer den Nutzen dazu erklärte. So ergab sich
ein ansehnliches Bild an Profilen und Monitoringtools um das
Unternehmen WIW angemessen zu steuern und zu überwachen.
Petra L. erläuterte Herrn R. von und zu W. ebenfalls, dass die einzelnen
Tools und Profile miteinander verknüpft sind und so
crossmediale Verteilung
möglich ist. (Und wieder versteht Herr R. von und zu W. nur Bahnhof,
ist aber sichtlich beeindruckt) Petra schwärmte schier davon welche
Möglichkeiten das Unternehmen bisher verschenkt hatte, denn die meisten
negativen Kommentare bzw. Nachrichten im Web ließen sich mit etwas
sanfter Überzeugungsarbeit beruhigen. (Na ja, bis auf die Sache mit Frau
Ursel eben) Petra wollte gerade das Problem mit Frau Ursel ansprechen
als ihr aufeinmal jemand auf die Schulter klopfte.
Ein junger Mann stellte sich vor,
Dennis Braue,
Social Media Experte bei einer angesehenen Unternehmung. Er erklärte,
dass er unbeabsichtigt zuhören musste als Petra von den tollen
Möglichkeiten des social Web sprach. Gerne würde er sich mit ihr
vernetzen und fragte daher nach ihrem
Xing
Kontakt. Doch merkte Petra sehr schnell, dass Dennis Braue ein
bestimmtes Anliegen haben würde. (Spiegelneuronen machen es möglich)
Doch blieb keine Zeit für lange Reden, denn sie wollte ja schleunigst
ihrem Chef von Frau Ursel berichten. Also, stimmte sie zu und gab Herrn
Braue eine ihrer Visitenkarten. (Natürlich mit
QR Code) Herr Braue verabschiedete sich noch freundlich und verließ das Restaurant. In diesem Moment klingelte das
Smartphone
von Herrn R. von und zu W. Er müsse ebenfalls schnell zurück ins Büro,
da scheinbar mit Frau Ursel irgendwas nicht stimmt. Als er auflegte
machte er einen erstaunten Eindruck.
Noch ehe Petra L. ihrem Chef sagen konnte was sie wusste stand Herr
R. von und zu W. auch schon auf, beglich die Rechnung und verließ
ebenfalls das Restaurant. Vorher gab er Petra aber den Tag über frei,
denn er war schier beeindruckt von den Leistungen seiner Social Medie
Managerin (wie gesagt, sofern es dieses Wort gibt)
Was erwartet Herrn R. von und zu W. zurück im Büro? Welches
düstere Geheimnis birgt Frau Ursel? Was macht Petra mit ihrem freien Tag
und was für ein Anliegen hat Herr Dennis Braue? Als wenn das nicht
schon genug Fragen wären, taucht auch noch eine geheimnisvolle
Wegelagerin mit den Tätowierungen D.Z.B auf ihrem Arm auf?! hier gehts weiter: